
ügen ist eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Mehr als eine Million Menschen verschlägt es jedes Jahr auf die größte Insel der Bundesrepublik. Bei der Reiseplanung legen immer mehr von ihnen Wert auf Nachhaltigkeit. Klimafreundlicher Urlaub ist auf Rügen nicht nur dank CO2-armer Anreise- und Fortbewegungsmöglichkeiten möglich. Ob es um Solo-Trips oder Reisen mit der Familie geht: Auch bei der Entscheidung für eine Unterkunft gibt es nachhaltige Optionen. Worauf es dabei ankommt, steht hier.
Grüner Rügenurlaub: Woran man nachhaltige Bleiben erkennt
Gewaltige Buchen, weiße Kreidefelsen und lauschige Lagunen. Rügen ist nicht nur die größte, sondern für viele auch schönste Ostseeinsel. Über Stralsund ist sie vom Festland aus problemlos erreichbar und bestens an ganz Deutschland angebunden. Von hieraus brauchen ICE-Verbindungen der Deutschen Bahn nicht einmal drei Stunden nach Berlin: beste Bedingungen für eine komfortable und klimafreundliche Anreise. Auch am Ferienort muss auf Rügen niemand auf Nachhaltigkeit verzichten. Statt Hotelketten wählen klimabewusste Urlauber lieber Ferienwohnungen oder Ferienhäuser, weil hier weniger Ressourcen verbraucht werden. Darüber hinaus können sie so selber kochen und bewusstere Entscheidungen treffen, was die verwendeten Lebensmittel betrifft. Obwohl sie verglichen mit Hotels fast immer punkten, sind nicht alle Ferienwohnungen gleich nachhaltig. Erkennen lassen sich besonders umweltbewusste Bleiben an
1. der Bauweise.
2. der Einrichtung.
3. der Anbindung.
4. den Recyclingmöglichkeiten.
5. Siegeln wie der Blauen Schwalbe.
1. Auf nachhaltige Bauweise achten
Wer nachhaltig reisen will, spart auch im Urlaub Ressourcen wie Wasser, Strom und Heizenergie. Am besten hilft einem die Unterkunft der Wahl dabei. Das fängt schon bei der Bauweise an und setzt sich bis zum Energieversorgungskonzept fort. In gut gedämmten Ferienwohnungen müssen Urlauber beispielsweise automatisch weniger heizen. Je natürlicher die jeweiligen Baumaterialien, desto besser.
Besonders umweltbewusste Ferienunterkünfte versorgen sich außerdem selbst mit erneuerbaren Energien. Solaranlagen, solarbetrieben Wasserheizsysteme und Energiesparlampen helfen Gästen bei der energiebewussten Urlaubsgestaltung. Ebenfalls ressourcenschonend sind Regenwasseraufbereitungssysteme und wassersparende Hähne.
2. Ausstattung unter die Lupe nehmen
Je mehr Gepäck man auf Reisen hat, desto höher die CO2-Bilanz. Denn je schwerer die zu befördernde Last, umso mehr Energie muss aufgewendet werden. Nachhaltige Ferienunterkünfte sind idealerweise komplett ausgestattet, sodass Urlauber so wenig wie möglich mitbringen müssen. Zur Verfügung gestellte Bettwäsche oder Beschäftigungsmittel wie Bücher und Spielzeug sind ein großes Plus. Dasselbe gilt für nutzbare Fortbewegungsmittel wie Fahrräder. Im Idealfall sind alle Ausstattungsgegenstände möglichst naturbelassen. Analog dazu sollten Haushaltsgeräte energiesparend sein.
3. Anbindung prüfen
Sanfter Tourismus zeichnet sich durch geringe Emissionen aus – auch hinsichtlich der Mobilität. Ganz emissionsarm ist Fortbewegung zu Fuß oder per Fahrrad. Je zentraler Ferienunterkünfte gelegen sind, desto leichter lassen sich Geschäfte komplett klimaneutral erreichen. Je nach Urlaubsart achten Reisende am besten auch darauf, dass in der unmittelbaren Umgebung genügend Beschäftigungsmöglichkeiten liegen. Zumindest sollte die Bleibe gut an Bahnstationen angebunden sein, damit Ausflüge in entfernte Gebiete emissionsarm unternommen werden können.
Quelle @ Mirko Boy
4. Umgang mit Müll bewerten
Ob die Batterien der Taschenlampe leer werden oder während des Aufenthalts Verpackungsmüll anfällt: Wirklich nachhaltige Unterkünfte ermöglichen Mülltrennung. Erkennen lässt sich dies an den dazu aufgestellten Tonnen. Besonders klimabewusst sind Bleiben mit Kompostierung. Am besten werden organische Abfälle hier zum Düngen des Gartens genutzt.
5. Öko-Siegel und Zertifikate berücksichtigen
Damit sich Reisende leichter für grüne Reiseangebote entscheiden können, gibt es seit dahingehende Zertifikate und Siegel. Das älteste Umweltsiegel im Tourismusbereich ist die Blaue Schwalbe, die an ökologisch ausgerichtete Unterkünfte mit sanften Anfahrtsmöglichkeiten vergeben wird. Aber auch das EU-Ecolabel oder der Green Key stehen für Nachhaltigkeitsbewusstsein. Achtung: Bei unbekannten Zertifikaten immer recherchieren, wofür sie vergeben werden. Nicht alle Label sind wirklich geprüft.
Fazit: Umweltfreundlich unterwegs auf Rügen
Knapp 850 Kilogramm CO2 setzt eine vierköpfige Familie im zweiwöchigen Rügenurlaub frei. Es sei denn, sie achtet bewusst auf Nachhaltigkeit. Etwa ein Drittel von Deutschlands größter Insel besteht aus Biosphärenreservaten und Naturparks. Dadurch steht Nachhaltigkeit zum Erhalt von Lebensräumen hier umso mehr im Fokus. Gerade Urlauber sollten sich als Gast auf der Insel verstehen und ihr mit der Wahl einer umweltbewussten Unterkunft etwas Gutes tun.
Wer sich bei der Wahl der Bleibe nicht ganz sicher ist, kann sich notfalls in der Tourismuszentrale erkundigen oder beim Rügener Tourismusverband Informationen einholen. Wichtig bleibt selbstverständlich auch das eigene Verhalten während der Urlaubszeit. Nicht nur Energiesparen, Müllvermeidung und sanfte Mobilität tragen zum Erhalt der Insel und Gesamtnatur bei. Ähnliches gilt für die Konzentration auf regionale Lebensmittel und Produkte. Ganz besonders nachhaltig verhalten sich Touristen, die bei Strandaufenthalten oder Wanderungen auch mal herumliegenden Müll aufsammeln.
Titelbild @ Mirko Boy
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