
icht nur zum letzten Jahreswechsel waren die Gästebetten auf Rügen ausgebucht. Die norddeutsche Insel ist schon lange zu einem sehr beliebten Reiseziel für Kurzurlauber geworden. Die kurzen Wege und das reichhaltige kulturelle Angebot ziehen immer mehr Besucher an. Die Ostseeinseln stehen hoch oben in der Gunst. Wie der Reiseanbieter „Travelzoo“ in einer aktuellen Auswertung nun mitteilte, ist die sogenannte Kategorie „Ferienregion Ostsee“, unter der Rügen mit anderen Zielen zusammengefasst ist, mit über 40 Prozent positiven Umfragewerten eines der deutschen Topziele im Jahr 2014 gewesen.
Ferienziel und Investitionsgebiet
Laut der Analyse sind die Landschaft, die Ostsee und vor allem die Angebote entscheidend gewesen für die vielen Übernachtungen. Das Interesse steigt stetig, wie „Travelzoo“ mitteilte. So lässt sich nun auch für die nächste Saison eine rege Auslastung der Gästebetten erwarten. Nicht nur die Gewerbetreibenden Rügens sind darüber erfreut. Auch die ansässigen Eisbader-Vereine sind in den noch kalten Tagen froh um das Interesse. Man lud bereits zum fröhlich frostigen Anbaden ein.
Während es in der Sylvesternacht auf der Binzer Seebrücke ein Höhenfeuerwerk zu bestaunen gab, fielen an einem anderen Ort die Wikinger ein. Dieses besondere Event kam einer Zeitreise gleich. Der Nordstrand in Göhren wurde in der Sylvesternacht buchstäblich zu einem mittelalterlichen Handwerksmarkt. Ein originalgetreu nachgebautes Wikingerschiff konnte ebenso bewundert werden. Aber nicht nur der Tourismus boomt auf Rügen. Die Insel und die Ostsee ist auch für die Energiewirtschaft interessant und somit auch für die Energiepolitik, die in den letzten Jahren stetig an Bedeutung zugenommen hat.
Der Wickinger Windpark Rügen: Es gibt auch kritische Stimmen
Der neue Windpark vor Rügen hat nur dem Namen nach mit diesen Wikingern zu tun. Dennoch finden viele diese Namenswahl passend. Der Wikinger Windpark ist der dritte Windpark vor Rügen. Er wird von dem spanischen Energiekonzern Iberdrola gebaut. Die Kosten für den Bau umfassen mehr als 600 Millionen Euro. Bei solchen Investitionen ist klar, dass die bereits heute in der Ostsee ansässigen Windparks weiterhin Gesellschaft bekommen werden. Anfang 2017 sollen die Anlagen betriebsfertig und vollständig vor Rügens Küste montiert sein.
Die Anfänge sind bereits gemacht: Sogenannte „Jackets“ sind bereits jetzt installiert. Der Windpark vor Rügen wird in etwa 30 Kilometern Entfernung im Nordosten der Insel liegen. Der Wikinger Windpark ist bereits der dritte in diesem Gebiet der Ostsee. Wenn der Windpark 2017 ans Netz geht und mit voller Auslastung arbeitet kann eine Leistung von 350 Megawatt bis zu 350.000 Haushalte mit Energie versorgen.
Meilenstein im Offshore-Windpark
Es geht weiter voran in unserem Offshore-Windpark EnBW Baltic 2: Bei strahlendem Sonnenscheinhat hat heute Morgen die 4.400 Tonnen schwere Umspannstation von Kiel aus ins Baufeld nördlich der Ostseei…
Arbeitsplätze für die Region: Wartung und Betrieb sollen Mecklenburg-Vorpommern Geld einbringen
Diese Zahlen sind allerdings rein rechnerisch. Ebenfalls auf dem Papier sieht bisher alles danach aus, als würde das Land Mecklenburg-Vorpommern deutliche finanzielle Vorteile aus dem Betrieb der Offshore-Anlage ziehen. Der spanische Energiekonzern Iberdrola kündigt an, dass pro Jahr bis zu 50 Millionen Euro in Aufträge für Wartung und Erhaltung der Anlagen investiert werden. Diese Gelder würden vermehrt in die lokale Wirtschaft fliessen.
Dass das Unternehmen nicht nur positive Rückmeldungen auf das nunmehr dritte Projekt dieser Rangordung direkt vor der Küste Rügens bekommt, wird wohl erheblichen Einfluss haben auf diese Angaben. Nicht nur Umweltschützer stehen dem Bau der neuen Anlagen kritisch gegenüber. Auch die Anwohner und nicht zuletzt die von den Touristen abhängigen Gewerbetreibenden wollen sich einen weiteren Windpark lieber nicht vor die Tür holen.
Bildquelle: © Impériale, CC BY-SA 3.0
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